So investieren Sie richtig in Gold

Zeitpunkt, Menge und Qualität sind ausschlaggebend für ein erfolgreiches Investment

Gold gilt nicht nur in Krisenzeiten als sicheres Investment in die Zukunft. Doch was sind die Vorteile einer Goldanlage? Wann ist der beste Zeitpunkt zum Kaufen? Was sind die idealen Produkte? Wo kaufe ich und in welchen Mengen? All dies sind Fragen, die sich Kapitalanleger immer wieder stellen. In unserem Ratgeberbeitrag beantworten wir diese und weitere Punkte. Außerdem können Sie von unseren Experten-Tipps profitieren.

Zehn Gründe, die für eine Goldanlage sprechen

Sie fragen sich, warum Sie in Gold investieren sollten? Wir liefern Ihnen gleich 10 gute Gründe. Bereits seit etwa 500 vor Christus nutzt die Menschheit Gold als Tauschmittel für Güter aller Art. Seine Seltenheit und seine einzigartige Beschaffenheit ziehen uns immer wieder in den Bann. Deshalb sind auch kleine Mengen wertvoll, sofern diese von hoher Reinheit sind. Gold ist leicht zu transportieren und lässt sich jederzeit wieder veräußern. Darüber hinaus hat es viele weitere Vorteile, die es zu einer soliden Wertanlage machen:

1. Gold hat eine lange Tradition. Es dient seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel und ist gleichzeitig Wertspeicher. Viele Zentralbanken weltweit horten Gold zur Risikostreuung und zur Stütze der Landeswährung.
2. Die Bedeutung als Tauschmittel ist heute noch ebenso hoch wie in der Antike. Wenngleich Gold heutzutage weniger zum Tausch gegen Waren eingesetzt wird, als mehr, um die Liquidität zu erhalten oder in andere Werte zu investieren.
3. Die Goldreserven der Erde sind endlich und lassen sich nicht vermehren, daher wird es immer eine große Nachfrage aus der Industrie und Schmuckverarbeitung geben.
4. Gold behält seinen Wert, ist unempfindlich gegen äußere Einflüsse und verändert sich auch bei sehr langer Lagerung nicht. Deshalb kann es individuell aufbewahrt werden – sogar im geheimen Erdversteck im Garten.
5. Es besticht durch seine hohe Wertdichte. Ein Goldbarren zu 1.000 Gramm hat etwa die Grundfläche einer klassischen Zigarettenschachtel. Sein Wert beläuft sich auf circa 50.000 Euro – der Preis für ein neues Elektro-Familienauto.
6. Gold wird auf der ganzen Welt akzeptiert, ungeachtet der Nationalität und kann überall zum aktuellen Edelmetallkurs getauscht werden.
7. Anonymer Kauf möglich: Bis zu einem Barwert von 2.000 Euro kann Gold in Deutschland an der Ladentheke ohne Ausweiskontrolle gekauft werden.
8. Physisches Gold ist nicht vom Emittentenrisiko betroffen. Im Gegensatz zu Aktien oder Zertifikaten droht keine Zahlungsunfähigkeit des Herausgebers, denn das Edelmetall befindet sich im persönlichen Eigentum.
9. Gold stellt ein vielseitiges Investitionsprodukt zur Risikominimierung dar. Wer sein Vermögen überwiegend in Wertpapieren angelegt hat, benötigt im Verlustfall ein verlässliches Polster zu Abmilderung.
10. Das gelbe Edelmetall zeichnet sich durch seine hohe Krisenfestigkeit aus. Ganz gleich ob Finanzkrise oder Corona-Pandemie – Gold wird insbesondere in Notzeiten verstärkt nachgefragt.

Fünf einfache Regeln für Ihre erfolgreiche Goldanlage

Produkte aus Gold können im stationären Edelmetallhandel oder in seriösen Onlineshops gekauft werden. Verfügbar ist das wertvolle Metall als Goldmünzen oder Goldbarren. Auch als Granulat ist es erhältlich, was allerdings eher für industrielle Zwecke oder in der Schmuckverarbeitung genutzt wird. Wer jedoch in die klassischen Anlageformate investieren möchte, dem helfen fünf einfache Regeln für eine erfolgreiche Strategie:

1. Nur echtes Gold ist bares Geld wert

Anlageprodukte wie Münzen oder Barren sollten grundsätzlich nur im seriösen Fachhandel an der Ladentheke oder im Onlineshop erworben werden. Vorschicht ist geboten vor unseriösen Internetschnäppchen oder »Dachbodenfunden« aus Kleinanzeigen, denn dahinter können sich Fälschungen verbergen. Die Stücke sind häufig auch für das geübte Auge kaum von echtem Gold zu unterscheiden. Dagegen können Edelmetallhändler die Echtheit ihrer Waren sowie dessen Herkunft jederzeit nachweisen.

• Tipp: Achten Sie beim Goldkauf auf Barrennummern und Echtheitszertifikate. Zudem sind viele Goldmünzen heute bereits mit individuellen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die sich nicht kopieren lassen. Und Medaillen aus Gold sind keine Münzen und zur Vermögenssicherung oftmals ungeeignet.

2. Gold dient zur langfristigen Absicherung, nicht zur schnellen Rendite

In erster Linie dient Gold dem langfristigen Vermögensaufbau bzw. Vermögenserhalt. Es stellt einen Schutz vor Krisen, Währungsreformen, Inflationen oder gesellschaftlichen Veränderungen dar. Der Goldschatz lässt sich gut an die Kinder vererben oder dient eines Tages zur Finanzierung des neuen Eigenheims. Erfahrene Investoren wagen auch die Spekulation, doch dazu gehört viel Fingerspitzengefühl.

• Tipp: Wer sein Gold innerhalb der ersten 12 Monate nach Erwerb wieder verkauft, muss seinen Gewinn als Einnahme versteuern. Erst nach einem Jahr Haltedauer fällt die Abgeltungssteuer weg.

3. Investoren sollten bis zu 15 % des Vermögens in Gold anlegen

Experten raten dazu, nicht das gesamte verfügbare Vermögen in Gold anzulegen, sondern in unterschiedliche Anlageprodukte, wie Aktien, Fonds oder Rohstoffe zu investieren, um das Risiko bei einem Verlust zu verteilen. Zwischen 10 und 15 Prozent des Gesamtkapitals sollten für Goldprodukte reserviert werden. Vielfach ist dies jedoch abhängig von der persönlichen Lebenssituation und vom Vermögensumfang.

• Tipp: Auch der Edelmetallanteil lässt sich splitten. Neben Goldprodukten kann ein Teil des investierbaren Kapitals ebenso für Anlagewerte aus Silber, Platin oder Palladium genutzt werden.

4. Den optimalen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf wählen

Der Goldpreis ist ständigen Kursschwankungen unterworfen. Innerhalb eines Jahres kann der täglich an den internationalen Börsen ermittelte Spotpreis um mehrere Hundert Euro steigen oder fallen. Er bezieht sich auf eine Feinunze Gold, die ein Gewicht von 31,103 Gramm besitzt. Wer Gold kaufen möchte, sollte zugreifen, wenn sich ein Abwärtstrend abzeichnet. Es hilft, den Goldkurs zu beobachten. Erfahrene Anleger nutzen ebenfalls den sogenannten »Cost Average Effekt«. Sie investieren kontinuierlich einen fixen Betrag und bekommen dafür mal mehr mal weniger Gold. Unterm Strich zahlt sich der Durchschnittskosten-Effekt häufig aus.

• Tipp: Der Goldverkauf empfiehlt sich nur bei steigender Kurve – sofern es sich nicht um einen Notverkauf handelt. Vergleichen Sie darum auch die Ankaufpreise der Edelmetallhändler.

5. Beliebte Stückelungen lassen sich später besser verkaufen

Goldmünzen sind in vielen unterschiedlichen Stückelungen von 1/20 bis 10 Unzen oder in Gramm-Einheiten verfügbar. Das Maß der Dinge stellt jedoch immer noch die 1-Unzen Münze dar, da sie sich optimal mit nahezu allen Münzprodukten vergleichen lässt. Und wenn Sie sich für bekannte und bewährte Goldmünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Australian Kangaroo, Wiener Philharmoniker oder American Eagle entschieden haben, sind Sie komplett auf der sicheren Seite was den Wiederverkauf angeht, denn diese werden weltweit gehandelt. Das gleiche gilt für Goldbarren in den beliebten Größen zu einer Feinunze, 100, 250 oder 500 Gramm, die häufig nachgefragt werden.

• Tipp: Größere Stückelungen werden im Vergleich zu kleineren Einheiten meist etwas günstiger angeboten. Doch bei einem Verkauf wechselt immer das ganze Stück den Besitzer – unabhängig von der Größe.

Goldmünzen oder Goldbarren – was ist besser?

Ob Sie sich für Goldmünzen oder Goldbarren entscheiden hängt vielfach von den persönlichen Präferenzen ab. Viele Anleger bevorzugen eher Münzen aufgrund der schönen Bildmotive, die mit Ausnahme von Münzbarren beim Barrenformat nicht zu finden sind. Auf der anderen Seite sind es gerade die Motive und die damit verbundenen aufwendigeren Prägeprozesse, die für Aufpreise bei Bullionmünzen im Vergleich zu Anlagebarren sorgen. Hinsichtlich der Unterbringung ergeben sich keine nennenswerten Vorteile. Barren sind häufig einzeln eingeschweißt und lassen sich gut übereinanderstapeln. Dagegen können Münzen platzsparend in Tuben oder stapelbaren Masterboxen erworben oder nachträglich darin einsortiert werden. Gold ist und bleibt Gold – ganz gleich, welche Anlageform Sie bevorzugen.

Hier nochmals die wichtigsten Punkte für Sie in der Zusammenfassung:

• Kaufen Sie kein »Autobahngold«, sondern nur echte Münzen oder Barren, die Sie im Edelmetall-Fachhandel (stationär oder online) erhalten.
• Gold eignet sich weniger gut für schnelle Gewinnmaßnahmen, sondern eher zum langfristigen Vermögensaufbau.
• Anleger sollten 10 bis 15 Prozent ihres Vermögens zur Risikominimierung in Goldprodukte investieren.
• Der beste Zeitpunkt zum Goldkauf ist bei niedrigen Kursständen. Es hilft, den Goldpreis im Auge zu behalten. Durch regelmäßige Käufe profitieren Sie vom Durchschnittskosteneffekt und müssen dadurch nicht auf den vermeintlich idealen Kaufzeitpunkt spekulieren.
• Bekannte Goldmünzen zu 1 Feinunze sowie Barren in gängigen Größen, lassen sich bei Bedarf aufgrund der Nachfrage leichter wieder verkaufen.